KFV-Mission gegen das Ertrinken

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Immer mehr Menschen zieht es bei heißen Sommertemperaturen an kühlende Badeplätze, zu oft endet der Badeausflug jedoch in einem Unglück: Durchschnittlich 35 Menschen ertrinken jährlich in Österreich. Trauriges Rekordjahr stellte 2023 mit mindestens 50 Ertrunkenen dar. Auch im vergangenen Jahr 2024 kamen mindestens 39 Menschen durch Ertrinken ums Leben, darunter auch 3 Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 19 Jahren. Trotz eines heuer eher durchwachsenen Sommers sind bis Mitte August 2025 (Stand 20.08.2025) bereits mindestens 25 Todesfälle durch Ertrinken, sowie mindestens 25 Unfälle an Gewässern in Österreich gemeldet worden, bei denen die Betroffenen gerettet oder sogar reanimiert werden mussten – darunter auch mehrere Kinder.

630.000 Menschen in Österreich können nicht schwimmen
Wie die KFV-Schwimmstudie 2025 zeigt, können rund 630.000 Menschen in Österreich (ab 5 Jahren) nicht schwimmen. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche: Bei den 5- bis 19- Jährigen liegt der Anteil der Nichtschwimmenden bei 10 Prozent. Zusätzlich gibt es etwa 76.000 Kinder und Jugendliche, die nur unsicher schwimmen. Grund dafür sind unter anderem pandemiebedingte Ausfälle im Schwimmunterricht, fehlende Schwimmkurse an Schulen, sowie soziale Barrieren, die den frühzeitigen Zugang zur Schwimmausbildung erschweren können.
Doch nicht nur Kinder sind durch offene Gewässer gefährdet: Oft überschätzen auch erfahrene Schwimmende die eigenen Kompetenzen. Auch körperliche und gesundheitliche Faktoren können eine entscheidende Rolle bei Badeunfällen spielen.
Das KFV macht mit Bewusstseinsarbeit auf einfache Maßnahmen aufmerksam, die leicht umsetzbar sind und zu mehr Sicherheit beim Schwimmen beitragen können.

KFV-Präventions-Tipps: Mehr Schwimmsicherheit mit einfachen Mitteln

  • Um Schwimmen gut zu lernen, sollte dies immer wieder geübt und Gelerntes wiederholt werden.
  • Generell ist es ratsam, nicht allein schwimmen zu gehen. Wer dennoch allein hinausschwimmt, sollte immer von einer Begleitperson am Ufer im Auge behalten werden, damit im Notfall rasch Hilfe organisiert werden kann. Empfehlenswert ist es zudem eine Schwimmboje mitzuführen.
  • Lebensretterin zum Mitnehmen – Führen Sie eine Schwimmboje mit: Um Unfällen durch Müdigkeit, Krämpfen oder Kreislaufproblemen vorzubeugen, ist das Mitführen einer Schwimmboje ein einfacher Schritt, um die Sicherheit zu erhöhen. Beim Schwimmen in freien Gewässern bietet die Boje als Sicherheitsanker die Möglichkeit, sich auszuruhen und nach einer Erholungsphase ans Ufer zurückzuschwimmen oder um Hilfe zu rufen. Auch für viele Wassersportarten ist diese ideal. (Achtung: Schwimmbojen sind keine Schwimmhilfen und nur für erfahrene Schwimmende zur Unterstützung geeignet!) Als besonders praktisch gelten Modelle, die bequem als Rettungsgürtel getragen werden können. Daher sind Schwimmbojen auch bei professionellen Wassersportler*innen beliebt. Für gute Sichtbarkeit unterstützt die Boje mit einer grellen Signalfarbe. So wird man im Wasser leichter von anderen Menschen und Bootsbesatzungen erkannt. Zudem können auch Wertgegenstände im Wasser mitgeführt werden.
  • Schwimmen ist Sport! Legen Sie Schwimmpausen ein und bleiben Sie in Ufer-Nähe.
  • Schützen Sie sich vor der Sonne: Nutzen Sie Sonnenschutz und Kopfbedeckungen. Trinken Sie ausreichend Wasser.
  • Nach einem ausgiebigen Sonnenbad am Strand ist es ratsam, den Kreislauflangsam an die kühleren Temperaturen im Wasser zu gewöhnen.
  • Beachten Sie, dass in offenen Gewässern andere Bedingungen herrschen als im Schwimmbad.
  • Ein Sprung ins Wasser sollte nur in bekannte Gewässer (Tiefe, Untergrund, Steine etc.) passieren.
  • Erwerben Sie Selbstrettungskompetenz: Wie rettet man sich nach einem Sturz ins Wasser eigenständig ans Ufer? Wie kann man sich im Tiefwasser bei gefährlichen Situationen für eine gewisse Zeit über Wasser halten? All das und noch einiges mehr, lernt man in Selbstrettungskompetenz-Kursen.
  • Kleinkinder sollten immer in Griffweite, größere Kinder zumindest immer im Blickfeld bleiben. Verlassen Sie sich nie nur aufs Gehör, da Kinder lautlos ertrinken! Vereinbaren Sie eine konkrete Aufsichtsperson, wenn mehrere Erwachsene anwesend sind.
  • Private Wasserflächen absichern: Pools, Biotope oder Teiche können durch einen Zaun mit selbstschließender Tür abgesichert werden. Zusätzliche Sicherheit bieten Sensoren an Toren oder smarte Alarmsysteme. Auch spezielle Armbänder mit Wassersensoren können im Notfall Alarm schlagen, doch auch diese Maßnahmen ersetzen niemals persönliche Aufsicht!
  • Entfernen Sie herumtreibendes Spielzeug, wenn dies nicht gebraucht wird, das Kinder zu Herausfisch-Versuchen verleiten könnte.
  • Entfernen Sie nach Gebrauch die Einstiegsleiter zu Aufstellpools.
  • Entleeren Sie Planschbecken sofort nach Gebrauch.
  • Wählen Sie auffällige Badekleidung: Bunte, leuchtende Badeanzüge machen auch Kinder im Wasser leichter sichtbar.