E-Scooter statt Pkw auf kurzen Wegen

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Mobilität der Zukunft im Fokus: Wie nachhaltig und sicher sind E-Scooter als neue Fortbewegungsart auf täglichen Wegen? Welche Chancen und Risiken rollen mit? Wo liegen Optimierungsbedarf und Sicherheitsreserven? Das vom BMK geförderte Forschungsprojekt „e-WALK“ zeigt auf, welche Rahmenbedingungen es braucht, um elektrische Kleinfahrzeuge sinnvoll in das bestehende Mobilitätssystem zu integrieren.

Rund ein Drittel aller Pkw-Wege in Österreichs Großstädten enden nach maximal vier Kilometern. Auf diesen klassischen Kurzstrecken ist immer öfter der E-Scooter in Fahrt: Mehr und mehr belebt das trendige Gerät Österreichs Straßenbild. Verleihsysteme fördern die Nutzung im Alltag, und im idealen Mix mit öffentlichen Verkehrsmitteln weist der elektrisch betriebene Roller neue Wege in eine nachhaltige Mobilität der Zukunft. Doch kann der E-Scooter den Pkw auf kurzen Strecken ablösen? Wo tun sich Konflikte auf? Wie lassen sich neue Mobilität und essenzielle Sicherheit unter einen Hut bringen? Das Projekt „e-WALK“ suchte nach Antworten auf diese Fragen und prüfte das E-Scooter-Potenzial im täglichen Leben.

Potenziale der E-Scooter-Nutzung im Check
Im Rahmen des von März 2018 bis Februar 2021 in Österreich durchgeführten und vom BMK (Bundesministerium für Klimaschutz) geförderten Forschungsprojekts „e-WALK – Erfassung von Wirkungspotenzialen der Alltagsnutzung von elektrischen Kleinfahrzeugen für FußgängerInnen“ wurden gemeinsam mit den Projektpartnern AIT (Austrian Institute of Technology) und der Herry Consult GmbH die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des E-Scooters als Verkehrsmittel und sein Potenzial in puncto Alltagsmobilität unter die Lupe genommen.

Projektergebnisse zeigen, dass der E-Scooter das ideale Verkehrsmittel darstellt, um Distanzen von bis zu 5 km ohne körperliche Anstrengung zurückzulegen. Somit eignet sich dieser vor allem dazu, auf Arbeits-, Ausbildungs- oder Dienstwegen eingesetzt zu werden.

Einer Analyse zufolge haben mehr als 300.000 PendlerInnen so kurze Arbeits- bzw. Ausbildungswege, dass ein Umstieg auf den E-Scooter grundsätzlich denkbar wäre.

Erkenntnisse & Empfehlungen zur E-Scooter-Nutzung
Um dieses Potenzial ausschöpfen zu können, bedarf es jedoch bestimmter Rahmenbedingungen, die teilweise erst geschaffen werden müssen.

Ein großes Nutzungspotenzial von E-Scootern liegt u.a. in der Kombination mit dem öffentlichen Verkehr (ÖV). Hier wäre es daher besonders wichtig, die Mitnahme von E-Scootern in öffentlichen Verkehrsmitteln vor allem zu Stoßzeiten zu ermöglichen. Darüber hinaus bedarf es geeigneter Lösungen, um private E-Scooter an ÖV-Haltestellen sicher abstellen und gegebenenfalls aufladen zu können.

Der E-Scooter stellt zudem eine gute Zubringeralternative zu weiter entfernt gelegenen ÖV-Haltestellen dar. Die Radfahrinfrastruktur sollte gerade deshalb in Stadtrandgebieten und Kleinstädten gut ausgebaut sein. Wo ein Ausbau einer Radverkehrsanlage nicht möglich ist, empfiehlt es sich, die zulässige Höchstgeschwindigkeit entlang von Zubringerstrecken im Ortsgebiet auf 30 km/h zu senken.

Um die Sicherheit von E-Scooter-FahrerInnen zu erhöhen, sind zusätzlich bewusstseins-bildende Maßnahmen erforderlich. Einzelne Befragungsergebnisse weisen darauf hin, dass sowohl NutzerInnen als auch Nicht-NutzerInnen über die Regelungen der 31. StVO-Novelle nur unzureichend informiert sind.

Generell zeigten die Projektergebnisse, dass der E-Scooter als Chance genutzt werden kann, Mobilität in der Region nachhaltiger zu gestalten. Dabei kann der E-Scooter vor allem für jene Personen eine Alternative zum Pkw darstellen, die nur schwer für das Zufußgehen oder Radfahren zu begeistern sind.

Mehr Sicherheit rund um den E-Scooter!
Von A wie Ausbau der Radinfrastruktur bis Z wie zielgruppenorientierte Bewusstseinsbildung:

Um zukünftig die Sicherheit und den Komfort der E-Scooter-Nutzung zu steigern, wurden ein Maßnahmenkatalog und ein Umsetzungsplan erstellt. Beides soll Infrastrukturbetreiber wie Städte, Gemeinden und Länder dabei unterstützen, eine Verkehrsverlagerung vom Pkw hin zum E-Scooter zu erzielen. Speziell der Umsetzungsplan, eine praxisbezogene Roadmap, liefert hilfreiche Leitlinien zur Realisierung einer sicheren und umweltfreundlichen Mobilität der Zukunft.

Der Umsetzungsplan für den Einsatz von E-Scootern auf Alltagswegen und der vollständige Projektbericht stehen unter folgendem Link zur Verfügung: www.kfv.at/e-walk