Mehrheit der Österreicher schätzt Kriminalitätsentwicklung am Einbruchssektor falsch ein

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Eine aktuelle, repräsentative Studie des KFV untersucht anhand des Beispiels Wohnraumeinbruch, inwieweit das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung mit den objektiven Sicherheitsrisiken übereinstimmt. Das Ergebnis: die Mehrheit der Österreicher schätzt die Kriminalitätsentwicklung falsch ein und glaubt an eine gleichbleibende oder steigende Zahl an Wohnraumeinbrüchen. Tatsächlich ist die Zahl der Einbruchsanzeigen seit Jahren rückläufig – Experten raten dennoch zu Präventionsmaßnahmen.

Wien, 29. August 2019. Der Großteil der Menschen in Österreich fühlt sich in der eigenen Wohnumgebung sicher: Knapp zwei Drittel der Bevölkerung (64 Prozent) gehen von einem vergleichsweise hohen Maß an Sicherheit im eigenen Wohnviertel aus.  Dennoch sind insgesamt 89 Prozent der Österreicher der Überzeugung, dass die Anzahl der Wohnraumeinbrüche in ihrem Wohnumfeld gleichbleibend hoch bzw. im Steigen begriffen ist. Die Zahlen der Anzeigenstatistik zeichnen ein gegenteiliges Bild, denn seit mehreren Jahren sinkt die Zahl an Wohnraumeinbrüchen in Österreich konstant.

Abwärtstrend bei Anzeigen
Ein besonders deutlicher Abwärtstrend ist seit dem Jahr 2014 zu beobachten: So ist die Zahl an angezeigten Einbruchsdiebstählen in Wohnungen und Wohnhäusern gemäß der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamts von 17.110 im Jahr 2014 auf 9.784 im Jahr 2018 gesunken – das entspricht einem Rückgang von 43 Prozent innerhalb von 5 Jahren. Dennoch ist mehr als die Hälfte der Österreicher (53 Prozent) der Ansicht, dass es in ihrer Wohnumgebung in den vergangenen 5 Jahren keine nennenswerte Veränderung der Einbruchsrate gegeben hat, mehr als ein Drittel (36 Prozent) gehen sogar von einer Zunahme aus. Personen, in deren privaten Umfeld es innerhalb der jüngeren Vergangenheit zu einem Einbruch gekommen ist, gehen doppelt so häufig von einer Zunahme der Einbruchsrate aus wie jene, in deren Bekanntenkreis es keinen derartigen Vorfall gegeben hat. „Die Ergebnisse unserer Fokusgruppengespräche zeigen, dass es neben eigenen Erfahrungen und Berichten aus dem persönlichen sozialen Netzwerk vor allem die permanente Verfügbarkeit von Informationen über aktuelle Kriminalitätsdelikte ist, die zu einer Intensivierung des subjektiven Unsicherheitsgefühls beiträgt“, so Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV.

Eigeninitiative und Nachbarschaftshilfe sinnvoll
Auch wenn die Zahl an Wohnraumeinbrüchen abnimmt, ist es laut Experten wichtig und sinnvoll, entsprechende Präventionsmaßnahmen zum Schutz der eigenen vier Wände zu treffen. „Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2018 46,5 Prozent aller Einbrüche abgebrochen – ein deutlicher Indikator dafür, wie wichtig und effektiv die Investition in Einbruchsschutz und die gegenseitige Hilfe unter Nachbarn ist“, betont Kaltenegger. Denn zusätzlich zu eigenen Präventionsmaßnahmen können auch aufmerksame Nachbarn Einbrüche verhindern – beispielsweise indem sie den Postkasten leeren oder die Position der Jalousien und Vorhänge verändern und so das Objekt bewohnt erscheinen lassen. Tatsächlich hat immerhin die Hälfte aller Österreicher innerhalb des letzten Jahres während der Abwesenheit eines Nachbarn auf dessen Wohnung aufgepasst. Dennoch scheinen die nachbarschaftlichen Beziehungen oftmals nicht über das Ausmaß flüchtiger Bekanntschaften hinauszugehen: Ein Viertel (25 Prozent) aller Befragten gibt an, mit ihren Nachbarn nie über persönliche Themen zu sprechen, ein Drittel (33 Prozent) hat noch niemals mit Nachbarn Kaffee getrunken oder zusammen gegessen. Dabei ist gute Nachbarschaft nicht nur in zwischenmenschlicher Hinsicht lohnenswert: „In einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher, Diebe und Betrüger weniger Chancen. Zögern Sie daher nicht, im Falle verdächtiger Beobachtungen in Ihrem Wohnumfeld die nächste Polizeidienststelle zu kontaktieren oder im Notfall 133 zu wählen“, rät Kaltenegger.

Weitere wertvolle Tipps zur Einbruchsprävention finden Sie online unter:
https://bewusst-sicher-zuhause.at/checkliste-einbruch/

Rückfragehinweis:
Pressestelle KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)
Tel.: 05-77077-1919 I E-Mail: pr@kfv.at I www.kfv.at

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