KFV-Unfallbilanz 2023: Mehr als ein Verletzter pro Minute durch einen Unfall in Österreich

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783.000 Menschen verletzten sich im Jahr 2023 bei einem Unfall in Österreich so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. Das bilanziert das Sicherheits- und Unfallpräventionsinstitut KFV in seiner jährlichen Unfallanalyse für Österreich. Die größten Anteile entfallen auf Haushaltsunfälle sowie auf Unfälle in der Freizeit bzw. beim Freizeitsport. Das KFV fordert nun, einmal mehr, die Umsetzung von bundesweiten Präventionsprogrammen, eine hochwertige medizinische Versorgung sowie Sofortmaßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit in Österreich.

Wien, 12. März 2024. Die Unfallstatistik 2023, jährlich herausgegeben vom KFV, zeichnet weiterhin ein besorgniserregendes Bild der Unfallsituation in Österreich. Im vergangenen Jahr mussten rund 783.000 Personen (2019: 781.400 Verletze) aufgrund von Unfällen in Krankenhäusern behandelt werden. „Aus der Unfalldatenbank KFV IDB-Austria ist die Anzahl der Verletzten bereits jetzt ablesbar. Wie viele Unfalltote es 2023 gab, wissen wir derzeit noch nicht, weil wir noch auf die offiziellen Daten warten.  Im Jahr 2022 hatte es sogar den höchsten Stand an tödlichen Unfällen seit 28 Jahren in Österreich gegeben. Das sind dramatische Entwicklungen, die Gegenmaßnahmen erfordern. Zum einen müssen wir die gezielte Unfallprävention weiter intensivieren, zum anderen ist die exzellente Unfallversorgung enorm wichtig“, so KFV-Direktor Mag. Christian Schimanofsky.

„Zum einen müssen wir die gezielte Unfallprävention weiter intensivieren, zum anderen ist die exzellente Unfallversorgung enorm wichtig“

© KFV/APA Fotoservice/Juhasz

Haushaltsunfälle bleiben die häufigste Unfallart, mit 323.700 Verletzten, gefolgt von Freizeitunfällen mit 255.600 Verletzen. Insbesondere Kinder und Senioren sind überproportional oft von Unfällen betroffen. Die Prognosen für 2024 lassen schon jetzt eine Fortsetzung der hohen Unfallzahlen für das gesamte Jahr 2024 erwarten: Tödliche Sport- und Forstunfälle erreichten bereits in den ersten Monaten Jänner und Februar 2024 Höchstwerte. Besonders tragisch ist die Zahl der getöteten Kinder durch Unfälle, die mit mindestens sechs Fällen von Jänner bis Mitte März 2024 einen neuen Höchststand erreichte (3 getötete Kinder im Haushalt/Freizeitbereich; mindestens 3 getötete Kinder im Straßenverkehr).

 

 

92.200 Verletzte gab es gemäß KFV IDB-Austria bei Verkehrsunfällen. Diese Zahl beinhaltet sowohl polizeilich als auch nicht polizeilich gemeldete Verletzte im Verkehrsbereich. Der Anteil der polizeilich gemeldeten Unfälle beträgt erfahrungsgemäß rund 60 Prozent, dazu liegen allerdings ebenfalls auch noch keine offiziellen Daten vor.

Dringender Handlungsbedarf für Prävention

Angesichts dieser Entwicklungen unterstreicht das KFV die dringende Notwendigkeit verstärkter Präventionsmaßnahmen. „Hinter jedem Unfall verbirgt sich ein menschliches Schicksal. Es ist daher unabdingbar, um das durch Unfälle entstehende menschliche Leid sowie die resultierenden volkswirtschaftlichen Kosten zu reduzieren, dass wir die Maßnahmen in der Unfallprävention weiter erhöhen“, betont Schimanofsky. Das KFV setzt sich für eine breite Palette von Präventionsmaßnahmen ein, darunter bundesweite Unfallverhütungsprogramme, Aufklärungskampagnen, Einführung wirksamer Sicherheitstechnik sowie Forschungsprojekte, um die Ursachen von Unfällen besser zu verstehen und effektive Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

Verletzte bei Unfällen 2023 nach BundesländernGrafik Unfallbilanz

 

 

 

 


Quelle: KFV IDB Austria

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