Fensterstürze: Gefahr wird häufig unterschätzt

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Fensterstürze zählen zu den schwersten Unfällen bei Kleinkindern. Das KFV appelliert einmal mehr an Eltern und Aufsichtspersonen, in Haushalten mit Kindern Vorkehrungen zu treffen und Kinder auch beim „kurzen Lüften“ stets zu beaufsichtigen.

Wien, 22. April 2020. Die aktuellen, tragischen Unfälle verdeutlichen einmal mehr, wie gefährlich Fensterstürze für Kinder sind. Im Durchschnitt stürzt in Österreich rund alle 4 Wochen ein Kind aus einem Fenster. Fensterstürze zählen somit zwar nicht zu den häufigsten, jedoch zu den schwersten Unfällen bei Kindern. Die Folgen reichen von Prellungen und Knochenbrüchen bis hin zu lebensgefährlichen Verletzungen von Kopf, Wirbelsäule und inneren Organen. Der Bewegungs- und Entdeckungsdrang von Kindern kann sich in Kombination mit geöffneten oder ungesicherten Fenstern und Balkontüren in Sekundenschnelle zu einer unkalkulierbaren Gefahrenquelle entwickeln. Der Gefahr eines Sturzes aus großer Höhe sind sich vor allem Kleinkinder nicht bewusst, erschwerend kommt hinzu, dass es ihnen oft schwerfällt, die Balance zu halten. Grund hierfür ist ihr verlagerter Körperschwerpunkt, der im Vergleich zu Erwachsenen höher liegt.

Fenstersicherungen können Leben retten
In Haushalten, in denen Kinder leben, sollten alle Fenster und Balkontüren mit entsprechenden Fenstersicherungen ausgestattet oder nachgerüstet sein. Am besten geeignet sind versperrbare Kindersicherheitsgriffe – diese lassen sich auch im arretierten Zustand zum Lüften kippen, um eine regelmäßige Frischluftzufuhr sicherzustellen. Katzen- oder Fliegenschutzgitter hingegen eignen sich nicht als Schutzmaßnahme, sie können bei Druck nachgeben oder reißen. Wie eine Analyse des KFV basierend auf 113 Fensterstürzen von Kindern unter 15 Jahren ergeben hat, war bei rund jedem 6. Unfall am betroffenen Fenster ein Insektenschutzgitter montiert. „Bauliche Maßnahmen wie Fenstersicherungen sind sinnvoll und können Leben retten“, betont KFV-Direktor Dr. Othmar Thann. „Wichtig ist zudem immer auch die Beaufsichtigung durch Erwachsene. Bereits ein kurzer Moment der Ablenkung in Kombination mit offenstehenden Fenstern oder Balkontüren kann einen folgenschweren Unfall nach sich ziehen“.

KFV-Expertentipps: So verhindern Sie Fensterstürze

  • Lassen Sie Kinder bei geöffnetem Fenster niemals unbeaufsichtigt und nehmen Sie sie mit in den Nebenraum, wenn Sie das Zimmer verlassen!
  • Statten Sie Fenster und Balkontüren mit versperrbaren Fenstersicherungen aus! Bewahren Sie den Schlüssel außer Reichweite von Kindern auf.
  • Achten Sie drauf, dass Fenstersicherungen dem Alter der Kinder entsprechen. Einige im Handel erhältliche Produkte können mit zunehmendem Alter von Kindern selbst geöffnet werden.
  • Positionieren Sie Gegenstände, die für Kinder reizvoll erscheinen könnten, nicht auf Fensterbrettern oder Balkonbrüstungen.
  • Platzieren Sie kein Mobiliar in der Nähe von Fenstern oder Balkontüren – Kinder nutzen Gegenstände wie Sessel, Tische etc. geschickt als „Kletterhilfen“!

    Weitere Informationen:

    https://www.kfv.at/fenstersturz-die-grosse-gefahr-fuer-kinder/ https://www.kfv.at/versperrbare-fenstersicherungen/

    Rückfragehinweis:

    Pressestelle KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) Tel.: +43 664 8156053
    E-Mail: pr@kfv.at
    www.kfv.at

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