Projekt RADAR: Der sichere Weg ist das Ziel – bessere Straßen im Donauraum retten mehr als 1.600 Menschenleben pro Jahr

Projekt RADAR: Der sichere Weg ist das Ziel – bessere Straßen im Donauraum retten mehr als 1.600 Menschenleben pro Jahr

Ampeln, Kreisverkehre und Temposchwellen können Leben retten: Die Optimierung der Straßeninfrastruktur im Donauraum steht seit 2018 auf dem gemeinsamen Radar des KFV und seiner Projektpartner. Die Architekt*innen der Verkehrssicherheit sorgen mit konzertierter Kooperation für bessere Bedingungen auf Europas Straßen. Die Kosten-Nutzen-Rechnung geht auf: Jeder in die Straßeninfrastruktur investierte Euro rettet mindestens fünf Menschenleben.

Der Startschuss für das Projekt fiel im Juni 2018: Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) schloss sich mit 18 Projekt- und assoziierten strategischen Partnern aus zahlreichen Staaten Europas zu einem 2,15-Millionen-Euro-Projekt zusammen, um die Sicherheit der Straßeninfrastruktur in 12 Ländern der Donauregion zu verbessern – das Projekt RADAR (Risk Assessment on Danube Area Roads) war geboren. Im Laufe der vergangenen drei Jahre leistete RADAR nicht nur im Donauraum, sondern auch weit darüber hinaus einen wertvollen Beitrag zum Aufbau regionaler Kapazitäten und strategischer Aktionspläne für Investitionen in evidenzbasierte intelligente Straßeninfrastruktur.

Projekt RADAR – zur Rettung von 1.600 Menschenleben pro Jahr
Es ist eine traurige Tatsache: Mobilität fordert Menschenleben – die Zahl der Verkehrstoten steigt täglich weiter an. Allein im Jahr 2019 starben in acht Ländern des Donauraums mehr als 3.200 Menschen im Straßenverkehr – ähnlich viele waren es 2018 und 2017.

Bei der Vermeidung von Verkehrsunfällen spielt nicht nur der Faktor Mensch oder die Fahrzeugtechnik, sondern auch die Qualität der Straßeninfrastruktur eine essenzielle Rolle – diese Tatsache wird oft vergessen. Außerdem scheinen straßenbauliche Maßnahmen immer (zu) teuer zu sein.

Das Projekt RADAR ermittelt die risikoreichsten Straßen Europas und will deren Sicherheit erhöhen – auf Basis eines einleuchtenden Kosten-Nutzen-Vergleichs. Wenn Tote und Verletzte auf unseren Straßen vermieden werden, kann nicht nur menschliches Leid verhindert, sondern auch eine hohe Summe an volkswirtschaftlichen Kosten eingespart werden. So kann etwa der optimierte Einsatz von Leitplanken verhindern, dass Fahrzeuge von der Straße abkommen. In einem einzigen Jahr können in Europa durch straßenbauliche Verbesserungsmaßnahmen wie diese mehr als 1.600 Menschenleben gerettet werden.

Lebensretter: Ampeln, Kreisverkehre, Temposchwellen
Auch bei Kollisionen an Kreuzungen sterben viel zu viele Menschen. Mehr als 2.000 Menschenleben pro Jahr können durch die Installation von Verkehrssignalanlagen oder Kreisverkehren und durch kosteneffiziente verkehrsberuhigende Maßnahmen wie z. B. temporeduzierende Fahrbahnschwellen gerettet werden.

Jeder investierte Euro rettet mindestens fünf Menschen das Leben
Das Projekt RADAR rückt folgende Fragen in den Fokus: Welcher Prozentsatz des europäischen BIP wird durch die Vermeidung von Todesfällen und Verletzungen auf den Straßen eingespart? Wie hoch sind im Vergleich dazu die Kosten für die Verbesserung der Sicherheit der Infrastruktur? Die einzelnen Schätzungen variieren, doch in den meisten Ländern belaufen sich die Folgekosten von Straßenverkehrsunfällen auf rund 3 % des BIP. Das Potenzial von Straßeninfrastruktur-Maßnahmen ist enorm: Für jeden investierten Euro können mindestens fünf Menschenleben gerettet werden.

Länderübergreifender Ansatz für grenzenlose Sicherheit
Die im Projekt RADAR zum Einsatz kommende standardisierte Methodik ist die umfassendste Methode zur Bewertung der Straßenverkehrssicherheit. Ein länderübergreifendes Konzept überwindet regionale und nationale Unterschiede und liefert einen wertvollen Beitrag zur Verkehrspolitik der teilnehmenden Staaten und zu deren nationalen Verkehrssicherheitsstrategien.

Vier Schwerpunkte: Straßenqualität, Ungeschützte, Tempobremsen, Umfeld von Schulen

Die Aktivitäten des Projekts RADAR sind in vier relevanten Themenbereichen überlebenswichtige Bausteine strategischer Verkehrssicherheitsarbeit:

  • Sicherere Straßeninfrastruktur
  • Intensivierter Schutz besonders vulnerabler Verkehrsteilnehmer*innen
  • Intelligente Tempomanagement-Infrastruktur
  • Erhöhung der Verkehrssicherheit im Umfeld von Schulen

Info-Grafiken zu den vier Schwerpunktbereichen zum Download:Investitionspläne für sichere Straßen 

Regeln zum Nutzen ungeschützter Verkehrsteilnehmer

Infrastruktur für intelligentes Geschwindigkeitsmanagement

Verkehrssicherheit in der Nähe von Schulen

Keine Beiträge vorhanden