Österreich kindersicher? Neues KFV-Kindersicherheitsdossier zeigt großen Handlungsbedarf

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Mehr als 122.000 Kinder verunfallen jährlich in Österreich. Das bedeutet, dass alle vier Minuten ein Kind verunglückt, täglich im Durchschnitt rund 336 Kinder medizinisch behandelt werden müssen und alle zwei bis vier Wochen ein Kind in Österreich an den Folgen eines Unfalles stirbt.Bis heute gibt es in Österreich kein strategisch ausgerichtetes, bundesweites Programm zum Schutz von Kindern vor Unfällen. Ein vom KFV gestaltetes Kindersicherheitsdossier zeigt nun konkrete Massnahmen für Österreich auf.

Kinderunfälle: Handlungsbedarf in Österreich
Während Österreich in vielen anderen Bereichen durch gezielte Präventionsprogramme eine Re­duktion der Unfallraten erreichen konnte, sta­gniert die Zahl der schwerverletzten Kinder seit Jahren auf hohem Niveau, zwischen 2018 und 2019 verzeichnete das KFV sogar eine Steigerung von 84 Prozent bei den tödlichen Kinderunfällen. Damit gehören Unfälle zu den höchsten Gesund­ heitsrisiken für Kinder. Sie sind – neben Krebs­erkrankungen – Todesursache Nummer eins von Kindern im Alter zwischen 0 und 14 Jahren.

Medizinische Behandlungskosten in der Höhe von 160 Millionen Euro durch Kinderunfälle 
Kinderunfälle sind besonders schwere Unfälle mit teilweise lebenslangen Folgeschädigungen. Allein die medizinischen Behandlungskosten belaufen sich auf mehr als 160 Millionen Euro. Bis jetzt gibt es in Österreich kein strategisch ausgerichtetes, bundesweites Programm zum Schutz von Kindern vor Unfällen. Österreich ist in Bezug auf präventive Kindersicherheitsmaßnahmen dadurch erst im EU-Mittelfeld zu finden.

Das Kindersicherheitsdossier zeigt, wie inhaltliche und strukturelle Voraussetzungen geschaffen werden können, um Unfälle koordiniert, zielorientiert und nachhaltig zu reduzieren.