Mobilitätsberufe von morgen: Know-how trifft soziale Kompetenz

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Eine neue KFV-Studie dreht am Rad der Zeit und zeigt eine Vielfalt neuer Jobs in einer automatisierten Mobilität der Zukunft.

Wie funktioniert die Mobilität bis Mitte des 21. Jahrhunderts? Welche Auswirkungen haben technologische und gesellschaftliche Entwicklungen auf Unternehmen und ihre MitarbeiterInnen im Bereich des Verkehrswesens und in damit verbundenen Sektoren? Welche Maßnahmen braucht es für ein sicheres und nachhaltiges Transportsystem der Zukunft? Und: Welche Rolle spielt dabei der Mensch? Fragen, denen sich eine neue KFV-Studie in Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Futurelab stellt. Resultat der wissenschaftlichen Zeitreise: vier Verkehrssystemszenarien und rund 60 Job-Profile als virtueller Ausflug in die mobile Welt von morgen.

Mobile Welt im Wandel
Wie werden sich Berufe in den Bereichen Verkehr, Verkehrssicherheit und Mobilität durch die zunehmende Automatisierung, Digitalisierung und Sharing Economy verändern? Welche neuen Berufsbilder werden entstehen? Welche Qualifikationen werden in einer digitalisierten Welt, in der selbstfahrende Autos zur Alltäglichkeit geworden sind, von Bedeutung sein? Veränderung und Vielfalt: Die Vision des Straßenverkehrs bis zum Jahr 2050 liefert atemberaubende Aussichten auf eine mehr und mehr automatisierte mobile Welt im Wandel. Die neue KFV-Studie „Berufe der Zukunft in einer automatisierten Mobilitätsumgebung“ dreht am Rad der Zeit und inszeniert lebendige, neu definierte Berufsbilder der kommenden drei Dekaden.

Vier Visionen von Verkehrssystemen
Um den plausibelsten Visionen künftiger mobiler Berufswelten Leben einzuhauchen, wurden vier exemplarische Zukunftsszenarien entwickelt – unter zwei Prämissen. Annahme 1: Nachhaltige Antriebsformen mit verträglicher CO2-Bilanz haben sich flächendeckend durchgesetzt. Annahme 2: Vollautomatisiertes Fahren – eine Level-5-Automatisierung von Fahrzeugen – ist technisch möglich. Die vier im Rahmen der Studie konzipierten Szenarien mit Horizont 2050 repräsentieren vier verschiedene Lebenswelten der Zukunft und dabei vier divergierende Philosophien, vor allem in Sachen Besitzverhältnisse, Technologieakzeptanz, Sicherheitsempfinden und Verbreitung von Ride- und Car-Sharing-Angeboten.

Sechzig Berufe der Zukunft
Auf Basis dieser vier Szenarien wurden rund 60 konkrete Berufsbilder entworfen, die mit kurzen persönlichen Statements der virtuellen künftigen ArbeitnehmerInnen Einblick in mögliche Job-Profile im automatisierten Mobilitätssektor der Zukunft geben. Die Inhalte dieser fiktiven Statements basieren auf fundierter Recherche aktueller Studien und Reports, die sich mit der Zukunft der Arbeit, neuen Kompetenzen und digitaler Transformation im Arbeitsalltag beschäftigen.

Know-how und soziale Kompetenz
Die skizzierten Berufe der Zukunft basieren auf drei Haupttrends bezüglich künftig attraktiver Qualifikationen:

  1. einem wachsenden Bedarf an fortgeschrittenen kognitiven und emotionalen Fähigkeiten
  2. einem sich verringernden Bedarf an spezifischen Wiederholungsfähigkeiten im Rahmen einzelner Jobs und
  3. einer steigenden Nachfrage nach einer Kombination unterschiedlicher Fähigkeiten – sogenannten Hybrid Skills.

Auf der Wunschliste der Personalabteilungen stehen also AlleskönnerInnen, die über einen idealen Mix aus Digital und Social Skills verfügen. Perfekte Jobvoraussetzung ist eine Kombination aus analytischem Denken, allgemeiner Digitalkompetenz, Empathie und der Fähigkeit zu interkultureller Kommunikation. Der arbeitende Mensch, so die Erwartung der ZukunftsforscherInnen, darf und soll Gefühle zeigen: Soziale Kompetenz wird großgeschrieben – vor allem im Bereich neuer Dienstleistungen und Mobilitätsservices.

Schlüsselberufe im Fokus
Mit dem Fernrohr in die Zukunft geblickt – auf konkrete Arbeitsplätze der kommenden Jahrzehnte: Die von den StudienautorInnen beispielhaft und praxisnah porträtierten Schlüsselberufe – darunter ein Mobility Service Provider, eine Smart Tolling Developerin, eine selbstständige Mobilitätstrainerin, ein Netzwerkadministrator für Mobilitätsinfrastruktur, eine Facharbeiterin für Sensortechnik, ein Automated Train Operator und eine Automotive Software Programmiererin – umfassen neben fiktiven persönlichen Statements ebenso erdachte Lebensläufe, Kompetenzprofile und Beschreibungen typischer Arbeitstage als Rollenmodelle echter Professionen in nicht allzu ferner Zukunft.

Neue Maßnahmen, neue Möglichkeiten
Die Kernaussage der Studie: Eigenschaften, die uns Menschen von Maschinen unterscheiden, sind unser größtes Kapital. Aufbauend auf dieser Erkenntnis muss die Gesellschaft der Zukunft diese menschlichen Stärken fördern. Initiativen, um den Skills-Gap zu schließen, sollten daher nicht nur auf den technischen Sektor fokussiert sein. Gefragt sind umfassende bildungspolitische Maßnahmen, aber auch Veränderungen in der Unternehmenskultur und Beschäftigungsweise, wie etwa flexiblere Arbeitszeitmodelle und geschlechterspezifische Chancengleichheit. Neue Maßnahmen, neue Möglichkeiten – für eine sichere und nachhaltige Mobilität von morgen.

Die gesamte Studie zum Download ist hier verfügbar:
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