Mehr Sicherheit mit Klettersteig-Zusatzbremsen

473

Stürze am Klettersteig sind lebensgefährlich und müssen unbedingt verhindert werden. Klettersteig-Zusatzbremsen, können tiefe Stürze verhindern, indem sie sich am Stahlseil verklemmen. Das KFV empfiehlt dieses innovative Sicherheits-Tool für alle, die sicher am Klettersteig unterwegs sein wollen.

Klettersteiggehen ist in Österreich sehr beliebt. Der populäre Drahtseilakt ist jedoch auch mit zahlreichen Risiken verbunden. Jedes Jahr müssen rund 170 Personen aus Österreichs Klettersteigen geborgen werden. Sechs Personen kommen durchschnittlich bei Klettersteigunfällen ums Leben (Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit / BMI, 2011-2020). Zu den größten Gefahren zählen Abstürze. Aufgrund der großen Abstände zwischen den Verankerungen des Stahlseils können Stürze – trotz der Sicherung mit einem Klettersteigset – mehrere Meter tief sein. Bei einem derartigen Sturz wirken enorme Kräfte auf den Körper, die zu Verletzungen oder auch zum Tod führen können, insbesondere wenn man auf dem harten Fels landet.

Absturzsicherung
Um tiefe Abstürze zu verhindern, haben Hersteller wie AUSTRIALPIN und Skylotec Zusatzbremsen für Klettersteigsets entwickelt. Im Falle des Ferrata.Blocs von AUSTRIALPIN handelt es sich um eine Art Klemmkarabiner, der als dritter Arm in jedes handelsübliche Klettersteigset eingebunden werden kann. Der Ferrata.Bloc wird mit gespannter Verbindungschleife am Stahlseil zusätzlich zu den Klettersteigkarabinern mitgeführt. Im Falle eines Sturzes verklemmt sich das System am Stahlseil und verhindert damit einen Absturz bis zur nächsten Zwischensicherung – ein enormer Sicherheitsgewinn.

Erleichterung des Pausierens
Ein weiteres Sicherheitsplus der Zusatzbremse ist das einfache Pausieren. Lange senkrechte oder überhängende Passagen sind besonders kräfteraubend. Bei Überanstrengung steigt die Gefahr für Fehler, die fatale Folgen haben können. Wichtig sind daher regelmäßige Pausen. Diese sind mit der Zusatzbremse besonders einfach möglich, da man sich jederzeit in die Seilklemme setzen und erholen kann.

Richtige Verwendung
Der Ferrata.Bloc muss immer in Kombination mit zwei Klettersteigkarabinern verwendet werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Ferrata.Bloc richtig ins Stahlseil eingehängt wird (silberne Seite oben) und vor den beiden Sicherungskarabinern mitgeführt wird. Am besten man testet dies schon am Beginn beim Einstieg in den Klettersteig. So erkennt man auch gleich, ob der Seildurchmesser für die Klettersteig-Zusatzbremse passt. Die Verbindungsschlinge zum Klemmkarabiner sollte während dem Klettern immer gespannt sein, damit die Klemmwirkung unmittelbar nach dem Hineinfallen in den Gurt eintritt. Weitere Tipps und Tricks finden sich im Erklärungsvideo von AUSTRIALPIN. Für das Erlernen und Einüben des richtigen Handlings empfiehlt das KFV einen Klettersteigkurs bei einem alpinen Verein zu besuchen.

KFV-Tipps für sicheres Klettersteiggehen:

  • Klettersteig-Zusatzbremsen verwenden
  • Gewissenhafte Tourenplanung: Länge und Schwierigkeit des Klettersteigs an Kondition und Können anpassen.
  • Vollständige Schutzausrüstung verwenden: Klettergurt, Klettersteigset, Helm und feste Schuhe sind die Basisausrüstung. Zusätzlich Handy und Erste-Hilfe-Pack mitnehmen.
  • Partner*innen-Check vor dem Einstieg: Im Vieraugenprinzip Material, Verschlüsse und Verbindungen kontrollieren.
  • Stahlseil und Verankerungen gründlich prüfen.
  • Bei Schlechtwetter oder Gewittergefahr auf das Klettersteiggehen verzichten.
  • Ausreichend Abstände zu anderen einhalten: Zwischen zwei Fixpunkten darf nur eine Person unterwegs sein.
  • Achtung Steinschlag: Achtsames Steigen verhindert das Lostreten von Steinen.
  • Klettersteigkurs absolvieren, um die richtigen Techniken zu erlernen.

 

Einfaches Rasten mit dem Ferrata.Bloc – (c) AUSTRIALPIN