KFV fordert die Initiierung längst überfälliger Verkehrssicherheitsmaßnahmen für Österreich. Das Minimalprogramm in der Verkehrssicherheit kostet Menschenleben.

Wien, 09. März 2021. Mehr Gewicht der Verkehrssicherheit, das fordert das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) angesichts der Unfallzahlen in Österreich. Schon vor Corona blieben essentielle Verkehrssicherheitsprobleme in Österreich ungelöst. Seit mehr als 60 Jahren arbeitet das KFV als Präventionsinstitution laufend an der Erarbeitung von Möglichkeiten zu Reduktion von Unfällen und Unfallfolgen. „Viele Verkehrssicherheitskonzepte – die auch Menschenleben retten können – warten seit Jahren auf Realisierung und müssen endlich umgesetzt werden“, so Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV.

Drängende Verkehrssicherheitsmaßnahmen in Österreich:

  • Klares Bekenntnis zu einem absoluten Verbot harter Drogen am Steuer: Seit mehr als 15 Jahren testet Österreich zwar Drogenvortestgeräte ohne sie jedoch flächendeckend und systematisch einzusetzen. Ein Nulltoleranzansatz für harte Drogen und die Änderung des Beeinträchtigungsansatzes sind wichtige Schritte hin zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr.
  • Reduktion von Sicherheitsrisiken für Kinder im Straßenverkehr: Seit beinahe zehn Jahren wurde keine konkrete Maßnahme zum Schutz von Kindern im Österreichischen Straßenverkehr mehr verordnet. Hier wären Temporeduktionen in Unfallrisikobereichen, Infrastrukturmaßnahmen zur Gefahrenentschärfung wichtig sowie die strenge Bestrafung von kindersicherheitsgefährdendem Verhalten im Straßenverkehr.
  • Strafverschärfung für Raser: Gegen Temposünder, denen diese Einsicht fehlt und die mit drastisch überhöhten Geschwindigkeiten im Straßenverkehr unterwegs sind braucht es höhere Strafen, deutlich längere spürbare Führerscheinentzüge und in besonders gravierenden Fällen auch eine Konfiszierungsmöglichkeit des Fahrzeuges.
  • Harmonisierung der Strafkataloge bei Straßenverkehrsdelikten: Derzeit gelten in allen Bundesländern andere Regelungen. Wer z.B. in Wien eine Verkehrsübertretung begeht muss mit einem anderen Strafausmaß rechnen wie z.B. in Niederösterreich.
  • Weitere Reduktion von Risiken für Lenker einspuriger Kraftfahrzeuge, z.B. durch die Einführung einer praktischen Moped-Prüfung und die gesetzliche Verankerung unfallreduzierender Bodenmarkierungen auf typischen Motorradstrecken
  • Förderung und Ausbau des Einsatzes technischer Assistenzsysteme zur Erhöhung der Sicherheit: Nach derzeitigen Regelungen dauert es noch mehr als 10 Jahre bis die meisten schweren LKWs und Mittelklasseautos auch im Realverkehr mit verpflichtender Sicherheitstechnik unterwegs sein werden wie z.B. Notbremssysteme und Toter- Winkelassistent.Presseaussendung pdf