„Aktion scharf“: Polizei & KFV erinnern zum Schulbeginn an die Einhaltung von Tempolimits vor Schulen

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Pünktlich zum Schulanfang füllen sich die Straßen vor den Schulen mit Schulkindern. Und damit auch die Autofahrer nach den Sommerferien wieder daran erinnert werden, wie wichtig Rücksichtnahme auf Kinder im Straßenverkehr ist, verstärkt die Polizei vor den Schulen wieder ihre Präsenz. Gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) achtet die Polizei mit der „Aktion scharf“ auch in diesem Schuljahr wieder besonders gut auf die Einhaltung der Verkehrssicherheit bei Schulen und in der Schulumgebung zum Schutz der Kinder. Geringe Geschwindigkeiten und eine defensive Fahrweise sind besonders wichtig und retten im Fall des Falles Kinderleben.

Wien, 31. August 2023. In den ersten sechs Monaten der „Aktion scharf“ wurden 215 Übertretungen festgestellt. Zusätzlich erfolgten 51 Anzeigen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen, zwei Anzeigen wegen unzureichender Kindersicherung und die Ahndung weiterer Verkehrsübertretungen. „Diese Bilanz zeigt, wie wichtig und notwendig eine intensive Überwachung ist. Denn für mehr Sicherheit im Straßenverkehr brauchen Kinder nicht nur ausreichende Kenntnisse des richtigen Verhaltens, sondern auch ein sicheres Umfeld, in dem sie sich ohne Angst bewegen können“, so KFV-Direktor Mag. Christian Schimanofsky.

„Für mehr Sicherheit im Straßenverkehr brauchen Kinder nicht nur ausreichende Kenntnisse des richtigen Verhaltens, sondern auch ein sicheres Umfeld.“


Mehr Überwachung für mehr Sicherheit

Auch das KFV unterstützt die Überwachung der Exekutive, denn jährlich verunglücken auf dem Schulweg mehr als 400 Kinder zwischen 6 und 15 Jahren. (Das entspricht rund 22 Schulklassen jährlich.) Überhöhte Geschwindigkeit ist dabei die häufigste Unfallursache. Die vermehrte Verkehrsüberwachung soll diese Unfälle verhindern und mehr Bewusstsein unter den Lenkenden schaffen.

Aktion Scharf Landespolizeivizepräsident Dr. Michael Lepuschitz, Polizeibär, Helmi, Oberst Thomas Losko, Leiter der Landesverkehrsabteilung Wien und Schulkinder - gemeinsam für mein Sicherheit auf den Schulwegen.
v.l.n.r.: Landespolizeivizepräsident Michael Lepuschitz, Polizeibär, Helmi, Leiter der Landesverkehrsabteilung Wien Thomas Losko und Schulkinder – gemeinsam für mein Sicherheit auf den Schulwegen.

„Die Landesverkehrsabteilung Wien wird auch heuer wieder verstärkt sichtbare Präsenz im Bereich der Wiener Schulen zeigen und den Verkehr überwachen. Maßnahmen, wie insbesondere Geschwindigkeitsmessungen, dienen bereits seit Jahren dem Schutz der Schülerinnen und Schüler auf dem Weg in die Schule und von der Schule. Ziel wird es sein, Fahrzeug-Lenker*innen zu sensibilisieren, damit diese ihre Geschwindigkeit anpassen und sowohl ihre Aufmerksamkeit als auch ihre Bremsbereitschaft erhöhen,“ erklärt Landespolizeivizepräsidenten General Dr. Michael Lepuschitz.

Schutzwege sind keine Sicherheit

Wie die Beobachtungen des KFV zeigten, sind die Schutzwege für Kinder kein Garant für eine sichere Überquerung der Straßen. Denn jedes 13. Fahrzeug blieb nicht stehen, wenn Kinder über die Straße wollten. (Durchschnitt 2019-2021)

Dies zeigt anschaulich, dass, auch wenn sich die Kinder im Straßenverkehr richtig verhalten, sie oft vor Herausforderungen gestellt werden, die eigentlich in Verantwortung der Erwachsenen liegen. In diesem Fall in der Hand der Lenker*innen. Auch dafür will die Polizei gemeinsam mit dem KFV sensibilisieren. Denn der Straßenverkehr gehört kinderfreundlicher und kindersicherer gestaltet.

Kinder sehen anders

Schulwegtraining und Kenntnisse des richtigen Verhaltens im Straßenverkehr sind sinnvolle Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit der Kinder. Dennoch liegt nicht die volle Verantwortung bei den Kleinen, denn sie können trotz allem Wissen und Üben die Situation auf der Straße oft nicht richtig oder nicht schnell genug bewerten.

Das liegt daran, dass Kinder Entfernungen noch nicht richtig einschätzen können und ein engeres Blickfeld als Erwachsene haben. Sie nehmen näherkommende Fahrzeuge erst später wahr und können schwer erkennen, ob sich Geräusche nähern oder entfernen. Außerdem sind Kinder aufgrund ihrer Körpergröße oft nicht oder nur schwer sichtbar (z.B. hinter einem parkenden Auto).

KFV-Tipps für Lenker*innen:

  • Überschreiten Sie keineswegs die Geschwindigkeitslimits – schon geringe Überschreitungen führen zu deutlich längeren Anhaltewegen.
  • Halten Sie an! Ermöglichen Sie Kindern eine sichere Querung der Straße.
  • Fahren Sie in naher Umgebung der Schulen, Haltestellen von Schulbussen und öffentlichen Verkehrsmitteln besonders aufmerksam und defensiv.
  • Halten Sie vor Zebrastreifen immer vollständig an: Kinder lernen den Zebrastreifen erst dann zu überqueren, wenn ein Fahrzeug steht.
  • Achten Sie auch auf radfahrende Schüler*innen und halten Sie ausreichend Abstand.
  • Nicht vergessen – Kinder lassen sich schnell ablenken: Die Aufmerksamkeit von Kindern richtet sich oft plötzlich auf für sie wichtige Objekte (z.B. auf einen vorbeilaufenden Hund). Gefahren im Straßenverkehr werden dann nicht mehr wahrgenommen.
  • Halten Sie ausreichend Abstand zu Kindern, denn für sie ist es schwierig, angefangene Handlungen (z.B. Laufen) plötzlich zu unterbrechen.
  • Geben Sie Kindern genügend Zeit, um die Straße ohne Hektik überqueren zu können.
  • Verhalten Sie sich korrekt, auch wenn Sie zu Fuß unterwegs sind – Sie haben eine Vorbildfunktion!

Presseaussendung pdf.

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