5G – die fünfte Generation des Mobilfunks – wird als die Antwort auf den immer weiter steigenden Datenverbrauch weltweit gesehen. 5G wird in der Lage sein, eine Unmenge an Daten gleichzeitig zu verarbeiten. Damit wird nicht nur die private Nutzung digitaler Dienste beschleunigt und revolutioniert (virtuelle Realität, smartes Eigenheim etc.), sondern auch jene der Wirtschaft. Durch die gesteigerten Möglichkeiten des „Internet der Dinge“ und der vernetzten Produktion und Dienstleistung wird eine enorme Evolution ermöglicht. Darüber hinaus wird 5G die Netzgrundlage für das autonome Fahren und einen großen Schritt vorwärts in der Robotik schaffen.

In Österreich startete der Ausbau von 5G im Januar 2020. Mitte 2020 war 5G bereits in allen neun Bundesländern von einem oder mehreren Anbietern nutzbar. Wenn auch nicht flächendeckend, sondern nur ortsweise und nur im niedrigen Frequenzbereich von 3,4 bis 3,8 GHz.

Selbstverständlich ergeben sich durch diese Evolution des Mobilfunks auch neue Möglichkeiten für kriminelle, nicht-staatliche Akteur*innen, Schaden anzurichten und verschiedenste Eigentumsdelikte zu begehen. Das offensichtlichste Risiko ist schlicht und ergreifend die massiv steigende Anzahl an Geräten, die im Mobilfunknetz operieren. Auch wenn Verschlüsselung und Verifizierung verbessert werden, kann dies nicht verhindern, dass Geräte übernommen werden. Speziell wenn mit der Menge an Geräten im Netz nicht auch gleichzeitig das Bewusstsein zu mehr Passwortsicherheit entsteht. Vor allem jene Geräte, die nicht täglich aktiv genutzt werden, sind bereits jetzt am schwächsten geschützt. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass ein unsicherer smarter Kühlschrank das Einfallstor für Cyberkriminelle ist. Diese können Daten aus einem eigentlich gesicherten Laptop abgreifen. Auch die klassischen Cyberattacken der Eigentumskriminalität wie z.B. Phishing und DDoS-Attacken  bei denen es darum geht, Geldzahlungen zu erpressen, werden durch 5G erleichtert.

Die europäische Kommission weist in ihrer Risikoeinschätzung des neuen Mobilfunkstandards auf die Gefahr hin, dass kriminelle Organisationen die Netzwerkarchitektur direkt angreifen und die Kontrolle über einen kritischen Bereich erlangen könnten. Damit könnten sie nicht nur mit einem Netzausfall für einzelne Unternehmen drohen (und dies für Erpressung nutzen), sondern auch den Mobilfunk gesamt stören und damit die Anbieter als Erpressungsopfer angreifen. Ebenso könnte man dadurch direkt Endnutzer*innen angreifen, indem man zum Beispiel eine gefälschte Nachricht in das Netzwerk einspeist, die z.B. dazu auffordert, einen kompromittierten Link anzuklicken. Da diese Nachricht den Anschein erweckt, vom Netzanbieter direkt zu kommen, wird das Erkennen der Gefahr bedeutend erschwert (Phishing).