Motorradsaison: Wofür Schutzausrüstung?

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99 Menschen starben im Jahr 2018 (vorläufige Zahl) in Österreich bei Motorradunfällen. Das Unfallrisiko für einen Motorrad-Lenker ist besonders hoch, etwa zwölfmal höher als das Unfallrisiko eines Pkw-Lenkers.

Wien, 11. April 2019. Eine aktuelle Erhebung des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) unter 3.500 Motorrad-, Roller- und Mopedfahrern in Ortsgebieten in ganz Österreich zeigt, dass eine robuste Schutzausrüstung nicht unbedingt selbstverständlich ist: „Vor allem im städtischen Bereich wird gerne auf die Schutzausrüstung verzichtet. Im Ortsgebiet trugen von 1.364 beobachteten Motorradfahrern nur 57 Prozent eine Motorradjacke und lediglich 30 Prozent eine Motorradhose. Von 2.136 Moped- und Rollerfahrern im Ortsgebiet waren nur 6 Prozent mit Motorradjackeunterwegs, Motorradhose trug nur 1 Prozent“, fasst KFV-Direktor Dr. Othmar Thann die Erhebung zusammen. Jeder achte Motorradfahrer im Ortsgebiet trug bei der Fahrt eine kurze Hoseund ein kurzärmliges Oberteil, bei den Mopedfahrern sogar jeder Dritte. „Die passende Schutzausrüstung kann im Ernstfall zwischen Leben und Tod entscheiden. Um mit Risikosituationen richtig umgehen zu können, ist darüber hinaus regelmäßiges Fahrtraining wesentlich“, so das KFV. „Moped- oder Motorradlenker haben bei einem Unfall keine Knautschzone. Eine gute Schutzkleidung muss daher für jeden Moped- und Motorradlenker eine Selbstverständlichkeit sein“, so der österreichische Versicherungsverband VVO. Erhöhte Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer ist besonders wichtig. „Nur mit der richtigen Schutzkleidung hat man die Chance, die Folgen eines Unfalls in Grenzen zu halten. Helm, Motorrad-Jacke und -Hose (inklusive Protektoren), Stiefel und Handschuhe gehören zu jeder guten Schutzausrüstung, natürlich auch im Sommer. Keinesfalls soll hier gespart werden, nur qualitativ hochwertige Kleidung schützt!“, so der VVO.

Rücksichtnahme ist gefragt!

„Motorradunfälle mit Pkw-Beteiligung sind besonders schwere Unfälle. Damit diese effizient verhindert werden können, ist Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmerwichtig“, so Thann. Motorräder werden aufgrund ihrer schmalen Silhouette immer wieder übersehen. Auch für Motorradfahrer gilt im städtischen Bereich: Ein sicherer Abstand zu den vorausfahrenden Pkws reduziert das Unfallrisiko.

Sicherheits-Tipps:

  • Kein Motorradfahren ohne gute Schutzausrüstung! Der Helm muss fest sitzen!
    Auf die Fahrbahnbeschaffenheit und etwaige Gefahrenquellen achten!
  • Das Fahrverhalten muss stets der Situation, dem Können und der Übung entsprechend angepasst sein.
  • Genügend Sicherheitsabstand muss eingehalten werden. Wichtig ist für Moped- und Motorradfahrer, dass sie von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen werden.
    Sicherheit geht vor Geschwindigkeit!

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