Cirka jeder fünfte Getötete im ersten Halbjahr verunglückte mit einem Motorrad (Symbolfoto: Pixabay/planet_fox)
Deutliche Rückschläge bei den Plänen zur Senkung der Verkehrstoten. Im 1. Halbjahr 2025 ist im Vergleich zum 1. Halbjahr 2024 die Zahl der Getöteten auf Österreichs Straßen laut vorläufigen Daten von 138 auf 162 Tote (+17%) gestiegen. Die Zielsetzung der österreichischen Verkehrssicherheitsstrategie von maximal 310 Toten bis Jahresende dürfte damit klar verfehlt werden, warnt das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Überschattet wird die Bilanz auch von vier getöteten Kindern. Auffällig ist zudem der starke Anstieg bei den Getöteten auf Fahrrädern, E-Bikes und E-Scooter um 108 Prozent.
Wien, 01. Juli 2025. Besonders drastisch fällt die Bilanz für ungeschützte Verkehrsteilnehmende aus, wie eine Auswertung der Daten von BMI und Statistik Austria durch das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt. Laut der vorläufigen Halbjahresbilanz 2025 (bis inklusive 29. Juni) sind 16 Prozent der insgesamt 162 Verkehrstoten mit einem Fahrrad, E-Bike oder E-Scooter verunglückt. Die Getöteten mit diesen drei Verkehrsmitteln haben sich im Vergleich zum 1. Halbjahr 2024 in Summe mehr als verdoppelt (+108%). 14 Prozent aller Verkehrstoten wurden beim zu Fuß gehen getötet. Zirka jeder fünfte Getötete im ersten Halbjahr verunglückte mit einem Motorrad. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist die Zahl der Motorradtoten um 19 Prozent gestiegen.
„Der Boom bei E-Bikes und E-Scootern sorgt dafür, dass ungeschützte Verkehrsteilnehmende heute deutlich schneller unterwegs sind und damit einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt sind als früher“
Bereits vier getötete Kinder im Straßenverkehr im ersten Halbjahr Im ersten Halbjahr 2025 sind zudem bereits vier tote Kinder zu beklagen (1. Halbjahr 2024: drei), wobei zwei davon unabhängig voneinander mit Fahrrädern unterwegs waren und bei unbeschrankten Bahnübergängen getötet wurden. Das KFV fordert daher auch einen strafferen Zeitrahmen bei der Überprüfung von Eisenbahnkreuzungen.
„Das Ziel der österreichischen Verkehrssicherheitsstrategie von maximal 310 Toten bis Jahresende dürfte damit klar verfehlt werden, weil in der zweiten Jahreshälfte erfahrungsgemäß mehr Unfälle geschehen als in der ersten“, erklärt Robatsch. Hauptunfallursachen im 1. Halbjahr waren Unachtsamkeit und Ablenkung sowie nicht angepasste Geschwindigkeit.
Zehnjahresverlauf: Getötete im österreichischen Straßenverkehr* (jeweils 1. Halbjahr)
2016: 190 Tote
2017: 171 Tote
2018: 199 Tote
2019: 197 Tote
2020: 153 Tote (Hinweis: „Corona-Jahr“)
2021: 151 Tote (Hinweis: „Corona-Jahr“)
2022: 191 Tote
2023: 179 Tote
2024: 138 Tote
2025: 162 Tote (vorläufige Zahlen von 1. Jänner bis 29. Juni 2025)
*Quellen: BMI, Statistik Austria
Bundesländer im 3-Jahresvergleich: Anzahl der Getöteten im Straßenverkehr* (jeweils 1. Halbjahr)
Jahr
Öst.
Bgld.
Ktn.
NÖ
OÖ
Sbg.
Stmk.
T.
Vorarlberg
Wien
1. Halbjahr 2023*
178
8
14
44
34
19
26
18
8
7
1. Halbjahr 2024**
138
2
9
33
26
14
28
13
6
7
1. Halbjahr 2025**
162
7
8
54
32
8
23
16
6
8
*2023 endgültige Zahlen; **2024 und 2025: vorläufige Zahlen; Quelle: BMI